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Video-Community für Kinder: Clipklapp

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"Video-Community für Kinder in der Medienpädagogik"Zur Vorbereitung muss die päd. Fachkraft einen Raum mit internetfähigen Computern organisieren sowie für eine ausreichende Anzahl an Kameras sorgen (Video oder Handy). Findet das Projekt in einer großen Gruppe statt (Schulklasse) könnte es als Stationsarbeit angelegt sein. Dafür würden dann nicht alle Kinder zur gleichen Zeit die Computer sowie Kameras benötigen.

Nach einer kurzen Vorstellung des Portals können die Kinder als Einstieg eigenständig die Internetseite erkunden und evtl. kleine Aufgaben oder ein Quiz zur Seite lösen (damit alle wichtigen Bereiche von ClipKlapp gesichtet wurden). Im Anschluss kann eine theoretische Einführungsstunde zum Thema Film und filmische Mittel stattfinden.

Im nächsten Schritt erfolgt der Transfer auf die Website. Hier sollten in Diskussion mit den ProjektteilnehmerInnen die Möglichkeiten und Risiken der webbasierten Medienarbeit erarbeitet werden. Anschließend kann die Projektgruppe sich mit Hilfe der päd. Fachkraft auf ClipKlapp als Mitglied registrieren und sich mit der Community bekannt machen. Dabei setzen sich die Kinder – begleitet durch die Fachkraft und entsprechende Hinweise bei der Anmeldung auf der bzw. Nutzung von der Plattform – erneut mit einer verantwortungsvollen und kreativen Internetnutzung auseinander.

Nach der Registrierung erhalten die Kinder die Aufgabe einen eigenen Trickfilm zu erstellen, dies kann zu einem bestimmten Thema erfolgen oder frei gewählt werden. Das Trickfilmstudio auf ClipKlapp bietet hierfür Basisfunktionen, mit denen intuitiv Storytelling, Dialogestaltung, Bildkomposition, kleinere Animationen etc. geübt werden können.

Nach einer anschließenden Reflexion über Erfahrungen im Umgang mit dem Trickfilmstudio können grundlegende Kameraeinstellungen (Totale, Nahaufnahme, Froschperspektive,…) und filmische Gestaltungsmittel eingeführt werden, die anschließend anhand kleiner Übungen mit den Kameras geübt und gefestigt werden.

Darauf aufbauend erhalten die Kinder die Aufgabe ein eigenes Video zu erstellen. Dies bietet sich in Form von Gruppenarbeit an, da so die Rollen von Darstellern und Kamera- sowie Regieteam besetzt werden können. Bevor mit der praktischen Arbeit begonnen wird, sollen die Kinder ähnlich wie im Trickfilmstudio auf ClipKlapp eine Skizze der einzelnen Szenen anfertigen, die als Grundlage für ihr Video dient. Als Abschluss der Einheit werden die entstanden Videos vor allen Kindern präsentiert und anhand zuvor festgelegter Kriterien beurteilt.

Wer möchte, kann sein Video im Projektgruppenprofil auf ClipKlapp hochladen, um es einer breiten Öffentlichkeit vorzuführen. Dabei können zugleich Kriterien entwickelt werden, nach denen sich entscheiden lässt, welche Videos man unter welchen Bedingungen veröffentlichen möchte (bspw. Schutz eigener oder der Persönlichkeitsrechte anderer, Urheberrecht etc.). Bei einer Veröffentlichung auf der Website empfiehlt sich zudem eine freie Reflexion, in der die Kinder über ihre Schwierigkeiten bzw. Erfahrungen im Umgang mit dem Medium Film oder der Website sprechen können. In dieser Phase kann die Plattform-Community mittels Kommentarfunktionen und Pinnwand-Kommunikationen auch als Forum für den Austausch über Themen und Filme anderer Kinder genutzt werden, der auch über den Projektrahmen hinaus in einer kindgerechten Onlineumgebung zu sozialer Interaktion mit internetbasierten Techniken anregt.


Zielgruppe

  • Kinder

Eingesetzte Medien

  • Video
  • Web

Ziele

  • Reflexion
  • Exploration
  • Artikulation

Varianten, Erweiterungen, Modulationen

Aufgrund der kindgerechten, kindersicheren Gestaltung und Struktur der Website können als Alternative zu einem Projekt in Gruppenform Teilprodukte (Trickfilme, Videos etc.) in Einzelarbeit erarbeitet werden, bspw. als Hausaufgabe in der Schule oder in Ferienworkshops etc. In diesem Fall sollte aber wenigstens eine Nachbearbeitung der Aufgaben und Ergebnisse erfolgen.

Tipps & Tricks

ClipKlapp bietet den Vorteil eines webbasierten Projekts: Es ist als Programm und Plattform flexibel, also zeit- und ortsunabhängig einsetzbar. Zudem ist die Konzeption und Umsetzung der Plattform aufgrund ihrer Orientierung an Erklärungs- und Sicherheitsbedürfnissen von Kindern bei der Internetnutzung ohne Bedenken auch in pädagogischen Kontexten zu verwenden. Die Plattform ist von einem medienpädagogischen Konzept getragen, das das Internet für Kinder als Raum für verantwortungsvolles und kreatives Handeln etablieren möchte. ClipKlapp verbindet als Plattform für Kinder altersgerechte Unterhaltung, kreatives Gestalten im Netz und spielerisches Lernen zu zwei oftmals getrennt behandelten Themen (Internet und Filmarbeit). Zudem bietet ClipKlapp als zentrale Plattform pädagogischen Fachkräften und Projekten eine jederzeit leicht nutzbare Struktur für die Projektarbeit und Präsentation von Projektergebnissen. Dadurch kann jenseits von Schulhomepages oder DVD-Verteilung bei Elternabenden eine größere, bundesweite Öffentlichkeit erreicht werden.

Schwierigkeiten

Für Projekte und Fachkräfte, die mit ClipKlapp arbeiten, hat es sich als sinnvoll erwiesen, sich im Vorfeld mit dem Angebot vertraut zu machen, technische Gegebenheiten, Hardware sowie die Einbindung der Plattformpotenziale und -grenzen in die Projektkonzeption sicherzustellen.

Feedback

Die Rückmeldungen zu unserem Angebot waren bislang weitgehend positiv. Begrüßt wurden vor allem die kindgerechte Gestaltung sowie die kreativen Mitmachangebote der Website.

Viele Nutzerinnen und Nutzer unserer Plattform haben aber immer wieder Verbesserungswünsche: Zum Beispiel wünschen sich viele Kinder regelmäßig eine größere Varianz an Gestaltungsmitteln zur Erstellung eigener Beiträge im Trickfilmstudio. Zudem ist in der Konzeption der Plattform darauf geachtet worden, die Kommunikationsangebote auf der Plattform-Community noch begrenzt zu halten, da ClipKlapp lediglich Basistechniken der Kommunikation in Online-Communitys vermitteln soll. Einige Nutzer haben dies als Mangel empfunden und wünschen sich umfassendere Kommunikationsmöglichkeiten.

Für den Einsatz der Plattform bei der Projektarbeit haben wir von einigen pädagogischen Fachkräften den Hinweis bekommen, dass ein Zugang zu Kameratechnik u.U. zu schwer zu gewährleisten ist. Hier wären evtl. niedrigschwellige Lösungen (wie die Nutzung von Handy-Kameras oder Fotokameras mit Videofunktion) stärker zu berücksichtigen. Eine sinnvolle Erweiterung der Plattforminhalte würde zu diesem Zweck das Angebot eines basalen Schnittprogramms direkt auf der Seite darstellen.

Das Webangebot ClipKlapp wird aufgrund dieser Rückmeldungen und Anforderungen einer stetigen Überarbeitung und Verbesserung unterzogen.

"Video-Community für Kinder in der Medienpädagogik"


Checkliste

Räumliche und zeitliche Rahmenbedingungen:

  •  bestenfalls Raum mit Computerausstattung und Internetzugang
  • beispielsweise als Projektarbeit (Schule: Projektarbeit für ca. 8 Schulstunden)

Gruppengröße

  • 2-6, aufgrund der Webbasierung nach oben offen

Nötige Vorkenntnisse und Anforderungen an die Projektdurchführenden:

  • Kenntnisse der Computerbedienung und ggf. Kamerabedienung
  • Theoretische Kenntnisse über technische Voraussetzungen zur Erstellung eines Videos
  • Hilfe: Infobereich auf der Plattform für pädagogische Fachkräfte

Benötigte Hard- und Software

  • Computer mit Internetzugang
  • Videokameras bzw. Handykameras

Links & Material

Internetguide für Kids des Deutschen Kinderhilfswerkes (Infobroschüre für Kinder und Eltern zum Thema sichere Internetnutzung)

www.kindersache.de (Kinderseite des Deutschen Kinderhilfswerkes zum Thema Kinderrechte, Beteiligung von Kindern, Kindernachrichten, Kinderpolitik sowie internetbasierte Mitmach- und Beteiligungsangebote, wie z.B. moderierter Kinderchat etc.)


About

Kai Hanke
Deutsches Kinderhilfswerk
hanke@dkhw.de
www.dkhw.de

Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V., Interessensvertreter für ein kinderfreundliches Deutschland setzt sich als Initiator und Förderer seit 40 Jahren für Kinderrechte, Beteiligung und die Überwindung von Kinderarmut in Deutschland ein. Weitere Arbeitsschwerpunkte sind Kinderpolitik, Medien und Spielraum.

Kai Hanke
schloss sein Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaften, Psychologie und Erziehungswissenschaften erfolgreich an der Universität in Leipzig sowie an der Binghamton University in New York ab. Anschließend arbeitete er am JFF – Institut für Medienpädagogik sowie dem medien- und kulturpädagogischen Verlag kopaed in München. Seit 2009 arbeitet Kai Hanke als Referent für Medienpädagogik und Medienpolitik beim Deutschen Kinderhilfswerk e.V. in Berlin und ist dort zudem als Prüfer für die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen tätig.

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